Fluorid: nützlich oder schädlich?

20. Dezember 2021

von Rosanna Himmelfarb

Letztes Update:  Montag, 20. Dezember 2021

Viele Menschen halten Fluorid für gefährlich. Es ist in Zahnpasten enthalten, wofür es gute Gründe gibt: Darin schützt es nämlich die Zähne. Seinen schlechten Ruf verdankt es einzig der Verwechslung mit Fluor, das in der Tat gefährlich ist.


Ist Fluorid wirklich ungefährlich?

Auf jeden Fall. Es entfaltet im Gegenteil in der Zahnpasta eine gesundheitsfördernde Wirkung, was inzwischen durch rund 300'000 Studien belegt ist. Diese wiesen nach, dass Fluorid das Kariesrisiko signifikant (um etwa 40 %) senkt. Fluor hingegen ist ein Halogen. Dieses Gas ist wirklich sehr schädlich, denn es kann schon in kleinsten Mengen die Lungen und Augen verätzen. Seine Gefahr resultiert daraus, dass es unglaublich reaktiv ist. Aus diesem Grund ist es aber gleichzeitig in der Natur praktisch in Reinform nicht anzutreffen. Wir finden es nur gebunden zum Beispiel mit Natrium: Dabei entsteht das Salz Natriumfluorid, das oft der Zahnpasta zugegeben wird.


Warum warnen manche Berichte vor Fluorid in Zahnpasta?

Immer wieder sind vor allem im Internet Berichte über eine angeblich schädigende Wirkung von Fluorid in Zahnpasta zu lesen. Sogar das Gehirn solle es schädigen, auch andere Erkrankungen könne es auslösen. Das ist bei den Mengen, die den Zahnpasten zugegeben werden, grober Unfug. Das in ihnen enthaltene Natriumfluorid könnte zwar bei der Aufnahme sehr grosser Mengen Übelkeit bis hin zum Erbrechen hervorrufen – etwa genauso wie das Natriumchlorid im handelsüblichen Kochsalz. Doch solche Mengen nimmt ein Mensch nicht auf. Fachleute verweisen darauf, dass für so einen Effekt jemand den Inhalt einer kompletten Tube Zahnpasta auf einmal verschlucken müsste, bis es aufgrund des enthaltenen Fluorids wirklich zum Erbrechen kommt.


Wie schützt Fluorid die Zähne?

Das Fluorid in Zahnpasten wirkt gegen die Bakterien auf dem Zahnbelag, die bei ihren Stoffwechselprozessen Säuren produzieren, welche wiederum unsere Zähne schädigen. Das Fluorid tauscht nämlich Hydroxidionen im Zahnschmelz aus und begünstigt dadurch die Entstehung einer hauchdünnen Schicht von stabilem Fluorapatit auf der Zahnoberfläche. Aus diesem Material bestehen unter anderem die sehr festen Haifischzähne. Gleichzeitig verbessert Fluorid die Remineralisation von Zahnschmelz. Weil es in Zahnpasten seit Jahrzehnten enthalten ist, hat sich die Kariesanfälligkeit deutlich verringert.

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Rosanna Himmelfarb

Dr.med. Dr.med.dent. Rosanna Himmelfarb
Master of Science in Orale Implantologie / Inhaberin

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