Mundspülungen: Wie sinnvoll sind sie?

8. Juli 2022

von Rosanna Himmelfarb

Letztes Update:  Freitag, 8. Juli 2022

Eine Mundspülung kann die Zahnzwischenräume besser reinigen. Dort verursachen Beläge Karies und Parodontitis. Das Spülen ist zwar gegenüber der mechanischen Reinigung mit der Zahnbürste weniger effektiv, doch es hilft durchaus. Der Zahnarzt nimmt eine medizinische Zahnspülung vor, die gegenüber den Spülungen aus dem Supermarkt deutlich wirksamer ist.


Welchen Effekt erzielt Mundwasser?

Das im Handel angebotene konzentrierte Mundwasser zielt ausschliesslich auf eine kurzfristige Erfrischung des Atems ab. Es enthält verschiedene Essenzen aus Pfefferminz und Menthol. Mundwasser kann nicht die eigentliche Ursache von schlechtem Atem beseitigen. Diese liegt in entzündlichen Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches und des Mundraums. Um diese zu beheben, müssen wir zum Zahnarzt gehen, der eine medizinische Spülung anwendet und die Zähne therapiert.


Die Wirkung von Mundspülungen aus dem Handel

Die im Handel erhältlichen Spülungen lösen mehr oder weniger gut den Zahnbelag, der danach allerdings mit der Zahnbürste zu beseitigen ist. Sie enthalten oft kariesreduzierende Zusatzstoffe wie Zinn- und Aminfluorid. Diese Fluoride lockern Zahnbeläge. Gleichzeitig hemmen sie deren Neubildung. Zu diesem Zweck muss die Mundspülung minimal 0,025 % Fluorid enthalten. Wenn die Zahnhälse nicht mehr ausreichend vom Zahnfleisch bedeckt sind, bei fortgeschrittener Parodontitis oder Karies, beim Tragen von Brackets und generell als Prophylaxe sind solche Spülungen durchaus zu empfehlen. Den Gang zum Zahnarzt ersetzen sie allerdings nicht. Viele Spülungen pflegen auch das Zahnfleisch mit beruhigenden, entzündungshemmenden Kräuterlösungen.


Medizinische Zahnspülung

Der Zahnarzt verabreicht eine medizinische Spülung mit Chlorhexidin, das ab einer Dosierung von 0,2 % Keime abtötet und wie eine chemische Zahnbürste wirkt. Plaquebakterien lassen sich nur mit dieser Spülung wirksam bekämpfen, die zur Standardtherapie bei der Parodontitisbehandlung gehört. Sie eignet sich auch in folgenden Fällen:

  • Unterstützung des Heilungsprozesses nach einer Zahn-OP
  • Hilfe für geschwächte Patienten, die sich entweder im Krankenhaus oder allgemein aufgrund ihres Alters bzw. sonstiger Einschränkungen nicht richtig die Zähne putzen können

Der Zahnarzt empfiehlt allerdings die medizinische Zahnspülung nicht länger als sechs Wochen, weil sie die Zähne verfärben kann und das Geschmacksempfinden während der Anwendung stört.

Sie wünschen eine Beratung zu den Spülungen und/oder einen Termin für die zahnärztliche Untersuchung und Prophylaxe? Kontaktieren Sie uns.


Rosanna Himmelfarb

Dr.med. Dr.med.dent. Rosanna Himmelfarb
Master of Science in Orale Implantologie / Inhaberin

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